Deutsche Kultur in Südspanien

Wie im letzten Blog angekündigt verlassen wir Menorca recht früh. War es in der Ankerbucht noch total still, erwartet uns draußen ein guter Nordwind, allerdings auch mit guter Welle. Wir haben ein Stück nach Westen zu segeln und können dann immer weiter abfallen. Die Welle bleibt leider und so wird es ein schaukeliger Kurs. Leider nimmt der Wind immer weiter ab und als Bill und Laurie, die viel später gestartet sind uns schließlich überholen schmeißen auch wir den Diesel an. Unser mittelfristiges Ziel ist Almerimar, wo wir im Oktober das Schiff aus dem Wasser nehmen wollen. Das Unterwasserschiff braucht dringend neue Farbe, der Rumpf wird immer grüner und möchte abgeschminkt werden und auch einige andere Projekte stehen auf unserer ToDoListe.

Wir fahren parallel zur mallorquinischen Küste. Leider kommt der Wind erst spät wieder. Die Welle ist inzwischen doch auch weniger und ab dem südlichen Kap Cap de ses Salines eigentlich nicht mehr existent. Nach dem Kap halten wir dann auf die Nordspitze von Formentera zu. Es ist ruhig und wenig Schiffsverkehr. Wir entscheiden uns noch Tanken zu fahren. Es it nur ein kleiner Umweg unseren Tank auf Ibiza noch einmal zu füllen. Die Windvorhersagen sind für die kommenden Tage auch nicht gerade prickelnd. Die Einfahrt nach Ibiza Stadt hat an Backbord eine Festung und ein Partykatamaran kommt uns auch noch entgegen. Das Bunkern ist dann schnell erledigt und wir können noch bis zur Ankerbucht im Westen Formentras segeln.

Auf diesem Ankerplatz ist noch viel los so kurz vor Sonnenuntergang, aber es lichtet sich. Schlimmer sind die Fähren, die gefühlt im 5 Minuten Takt hier vorbeifahren und natürlich den dazugehörigen nervigen Schwell mit sich bringen. Bis spät in den Abend ist es schaukelig. Auch am Morgen geht es gleich so weiter. Bill und Laurie fahren noch ein kleines Stückchen weiter in die Bucht. Wir versprechen uns davon nichts und fahren an dem Fährhafen vorbei in die nächste Bucht. Hier finden wir Ruhe, auch sind hier weniger Motorboote. Wir haben einen schönen Tag mit Baden und Faulenzen.

Wir haben uns entschieden trotz der Ankündigung von relativ wenig Wind nach Cartagena aufzubrechen. Knapp 140 sm sollen es sein und somit eine weitere Fahrt durch die Nacht. Leider soll es eine Fahrt fast ausschließlich unter Maschine werden. Wir möchten gerne nach Almerimar wo wir wie schon erwähnt das Schiff aus dem Wasser nehmen wollen. Dafür haben wir über Airbnb eine kleine Wohnung für eine Woche gemietet. -Die Zeit drängt langsam. Einen Tag Pause in Cartagena gönnen wir uns trotzdem und statten der Markthalle einen Besuch ab. Diese haben wir bei unserem Aufenthalt vor einem Jahr sehr geliebt. Leider finden hier gerade Umbauarbeiten statt und montags ist eh immer weniger los -Schade! Wir bekommen hier aber leckere Oliven und den Rest besorgen wir bei Lidl.

Auch das letzte Stück zu unserem Zielhafen ist noch einmal eine über Nacht Fahrt, allerdings eine kürzere. Anfangs können wir noch ein gutes Stück Segeln. Leider reißen wir uns bei einer sehr schaukeligen Welle ein kleines Dreieck in unseren Bliester. Also wieder runter damit. Kurze Zeit später muss dann doch wieder Rudolf Diesel ran und uns bie ans Ziel schieben. Wir erreichen im Morgengrauen Almerimar und ich vereinbare auch gleich einen Krantermin. Leider bekomme ich diesen erst am Montag und nicht wie gehofft am Freitag.

Unerwartet sind Bill und Laurie auch hier her gefahren und so können wir noch einmal gemeinsame Zeit verbringen. Ich hatte sie gebeten, ob wir am 12. gemeinsam abends Essen gehen nach einem Drink auf der Mokendeist. Sie stimmen zu und es gibt einige Tapas und Drinks an Bord. Anschließend gehen wir in eine Tapasbar El Bucanero Tasca Gallega, die uns ausgesprochen gut gefällt. Als Sven und Urte dann am Telefon ein Ständchen singen bekommen Bill und Laurie erst mit, dass mein Geburtstag ist. Wir bekommen noch einen Drink aufs Haus und damit geht ein toller Abend zu Ende.

Wir bereiten unsere Arbeiten vor und Bill und Laurie zieht es weiter zu einer Verabredung in Gibraltar. Am Samstag sollen wir unser Apartment bekommen, auch darauf freuen wir uns ein wenig. Es ist nicht einfach an Bord zu leben und nebenbei Werkzeug und Materialien griffbereit zu haben.

Auch hier ist inzwischen Oktober und was darf da nicht fehlen? Richtig, das Oktoberfest. Deutsche Kultur in einer spanischen Kleinstadt. Viel Mühe hat man sich gegeben, um dieses Fest authentisch zu gestalten. OK, es gibt kein Festzelt, aber Bierzeltgarnituren und jede Menge bayrische Spezialitäten. Es gibt hier natürlich auch viele deutsche, die sich bei Bier, Brezen, Leberkas und anderen Schmankerln wohl fühlen. Auch mehrere Weißbiere sind hier am Start und das trotz des längeren Transports zubesseren Preisen.

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