Zum Abschied Delfinbesuch

… tatsächlich kommt beim Verlassen von Dominica noch ein Delfin am Ankerplatz vorbei. Es ist der erste seit wir in der Karibik sind. In einem Beitrag von MareTV vom NDR hatten wir auch von Walen, die hier leben gehört, die wir aber leider nicht zu Gesicht bekommen. Dominica war toll, aber super viel Zeit benötigt man hier nicht. Auto leihen war teuer und die Busbenutzung war uns für den Rückweg zu ungewiss.

Die Ruperts Bay hat uns als Ankerplatz sehr gut gefallen. Sehr viel Platz und absolut frei von Schwell bei den normalen Passatwinden. Hier scheint auch ein beliebter Stopp für segelnde Kreuzfahrtschiffe zu sein. Sie hatten hier ein ständiges Stelldichein. Einige gingen an einen eigens gebauten Anleger andere ankerten.

Auf dem letzten Bild (oben) sieht man schon unser nächstes Ziel, die Schmetterlingsinsel, Guadeloupe.

Doch bevor es nach Guadeloupe geht haben wir noch eine kleine Inselgruppe vor uns. Terre de Haut soll sehr schön sein und wir wollen dort auf jeden Fall einen Zwischenstopp einlegen. Wir haben einen tollen Segeltag mit nur sehr wenigen kurzen Schauern und viel Sonne. Nur unter Genua segeln wir die kurze Distanz hinüber. Die vielen kleinen Inseln erinnern uns an unser (erweitertes) Heimatrevier, die schwedischen Schären.

Das einklarieren ist dann nicht sofort erfolgreich. Da Wochenende ist bleibt das einzige Büro geschlossen und wir müssen bis Montag damit warten. Wir werden trotzdem den Ort erkunden. Uns reizt es auch mal wieder eine Pizza essen zu gehen. Hier werden wir auch nicht enttäuscht.

Wir verbringen hier einige Tage. Unternehmungen halten sich in Grenzen, schon morgens ist es so warm, dass die Lust an Aktivitäten gebremst wird. Der Ort Les Saints ist sehr touristisch aber auch nett und sehr gepflegt. Das Wasser ist klar und wir können gut vom Boot aus schwimmen.

In der Bucht kommt noch eine Hurley 800 eingelaufen. Meine Firma in Lübeck hat so ein Boot für die Betriebssportgemeinschaft. Ich hatte nach dem Kauf des Bootes das Glück die letzte Etappe nach Lübeck mitsegeln zu dürfen. Das Exemplar hier ist jedenfalls auch sehr gut in Schuß.

Uns treibt es aber auch weiter. Wir haben auf Guadeloupe einen Platz in der Marina gebucht, um am Folgetag das Schiff aus dem Wasser zu nehmen. Unser Ruderlager ist ausgeschlagen und macht bei viel Welle Geräusche. Zur Vorbereitung müssen wir die hinteren Kammern entleeren und deren Inhalt im Boot stauen. Aus diesem Grund haben wir auch ein Airbnb gemietet. Also geht es schon mal in die Richtung und wir haben uns vor Gosier einen Ankerplatz an einer kleinen Leuchtturminsel ausgeschaut. Diese bietet hinreichend Schutz vor dem steten Schwell aus Nordost. Was wir aber bei diesem Platz nicht vermutet hatten, ist die Tatsache, dass am Wochenende gerne gefeiert wird. Leider auch auf dieser unbewohnten Insel auf der es nur eine Bar gibt. Der Shuttelservice zum „Festland“ geht die ganze Nacht. Die Musik aber leider auch. Der Ort Gosier ist alles andere als schön. Kunstwerke an Wänden bleiben dann die einzigen Highlights.

Sonntag fahren wir dann früh in die gebuchte Marina. Ich bezahle für eine Nacht und frage die Dame am Counter, ob ich den Kran auch gleich bezahlen soll, was sie verneint und sagt sie hätten damit nichts zu tun. Wir haben einiges vorzubereiten. Die Backbordachterkammer wird entleert, die Salonpolster kommen ins Vorschiff. Jetzt kann ich alles am Ruderschaft demontieren, bis auf die Scheibe für die Steuerseile, die brauchen wir noch. Aber es ist somit gut für Montagmorgen vorbereitet – wir werden die ersten sein.

Jetzt wollen wir unser Apartment beziehen. Hierfür haben wir unsere Roller zusammengebaut, sind es bis dahin doch ca. 2 km. Wir finden dieses aber leider nicht. Fragen nach Amelie gestalltet sich auch schwierig weil niemand auf der Straße zu sehen ist. Telefonisch erreiche ich zwar Amelie, sie spricht aber weder Englisch noch Deutsch, ich kein Französisch. Ich finde dann aber eine einheimische mit der ich das gleiche Problem habe. Sie ist aber gewillt uns zu helfen, toll. Mir kommt die geniale Idee Amelie erneut anzurufen und der netten Dame mein Telefon in die Hand zu drücken. Die beiden plauschen miteinander und vereinbaren, dass Anne und ich die Straße entlang fahren und die Mutter auf der Straße auf uns wartet. Nun finden wir die Unterkunft und bekommen mit Händen und Füßen eine Einweisung. Die Hilfsbereitschaft der Menschen hier in der Karibik überwältigt uns einmal mehr.

Die Wohnung ist nicht klimatisiert und die Luft steht hier weit weg vom Meer. Wir trinken noch unser kalters mitgebrachtes Bier und gehen auch zeitig ins Bett- morgen müssen wir früh raus. Wir schlafen beide schlecht, es ist sehr warm und Mücken gibt es auch. Ein bereit gestellter Lüfter sorgt nur wenig für Abhilfe. Wir fühlen uns nicht wohl. Bilder von unserer Unterkunft habe ich vergessen zu machen. Später beschließen wir, dass Anne an Bord schläft und ich alleine in unsere Unterkunft fahre, dort schlafe und einen Tag früher auschecke.

Zeitig machen wir uns auf zum Hafen. Das Kranen beginnt schwierig. Der Kranfahrer möchte uns rückwärts heben. Also wieder raus und rückwärts in die Betonbucht. Klappt aber, obwohl nicht meine Lieblingsdisziplin. Dann fragt er nach dem Voucher für den Kran. -Ich habs befürchtet! Ich muss ins Marinabüro und den Kran bezahlen. Dann bekomme ich den Zettel für den Kran. Also raus aus dem Wasser mit einem 30 minütigen Hängen im Kran, damit ich die Seilscheibe der Steuerung demontieren kann. Das ziehen des Ruders klappt dann problemlos. Der Kranfahrer bleibt dabei entspannt. Wir werden aufgepallt und können beginnen. Ich demontiere die beiden Lager. Anschließend setze ich diese noch einmal auf die Welle und stelle fest, dass diese eingelaufen ist, also runtergeschliffen um 0,5 mm. Hierauf kann ich das neue Lager zwar montieren, es würde aber schnell verschleißen und der gewünschte Effekt, dass unser Ruder bei Welle nicht mehr klappert wäre auch nicht abegestellt.

Es wird eine erfolglose Aktion in dieser Hinsicht. Wir bereiten alles für den Weg zurück ins Wasser vor. Es bleibt aber genug Zeit, um noch das Boot zumindest im Bereich der Wasserlinie zu Polieren und zu wachsen. Somit können wir zumindest aufgehübscht wieder zurück ins Nass. Wir lassen uns als letzter Kunde kranen damit ich genug Zeit für die Installation aller Teile unter Deck habe. Für das Kranen muss ich übrigens wieder in das Marinabüro und wieder einen Zettel für den Kran holen obwohl das schon bezahlt ist. Das Stecken des Ruders klappt dann problemlos dank der guten Vorbereitung. Zurück im Wasser wird die Seilscheibe, der Arm des Autopiloten und der Ruderlagengeber von uns montiert. Wir gönnen uns zum Tagesabschluß eine Pizza in der nahen Pizzeria.

Zurück im Wasser geht es vor Anker direkt vor der Marina. Die nächsten Tage bekommen wir Besuch aus Heiligenhafen und müssen vorher noch dringend Waschen und das Boot auf Besuch vorbereiten. Wir freuen uns schon ordentlich, aber unser Besuch ist auch schon aufgeregt.

Bevor der Anne und Wolfgang (ja, eine zweite Anne) kommen fahren wir noch einmal in die „Hauptstadt“, doch davon beim nächsten mal mehr

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